Brennstoff-Einsparung


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Architekt
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Brennstoff-Einsparung

Beitrag von Architekt » 2008-07-11 11:59:13

Hallo,
ich bin neu in diesem Forum und bitte um Hilfe.
Im Ist-Zustand habe ich eine bestehende NT-Anlage.
Ich habe in der Sanierungsvariante eine Holzpelletanlage eingegeben.
Im Bericht zur Sanierungsvariante erhalte ich ein Minus bei der Brennstoffeinsparug (-33%)
Wer hat eine plausiebele Erklärung die auch dem Beratungsempfäner verständlich erklärt werden kann?

daxator
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Re: Brennstoff-Einsparung

Beitrag von daxator » 2008-07-11 14:49:32

Hallo,
eine Erklärung für die Einsparung??
Sie werden wohl das Gebäude energetisch verbessert haben.
Dämmung, Fenster ?? Dadurch sinkt der Wärmebedarf.
Dann ist auch der Pelletspreis/kWh günstiger als Gas oder Öl.
Meinen Sie in Euro oder in kWh ?
Die Frage ist sehr allgemein. Gehts genauer, gibts ne genauere Antwort.
Gruss Dax

Architekt
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Re: Brennstoff-Einsparung

Beitrag von Architekt » 2008-07-12 08:06:49

Danke für die Nachricht,
habe nicht energetisch verbessert.
Habe lediglich bestehende NT- Anlage mit dem Einbau einer
Holzpelletanlage verglichen. (Anlagenaustausch)
Der Text im Beratungsbericht lautet hier:
"Bei einer Umsetzung der Maßnahme reduziert sich der Endenergiebedarf um -33%"
und weiter:
"Der Endenergiebedarf von 29573 kWh/Jahr reduziert sich auf 39271 kWh/Jahr. Es
ergibt sich somit eine Einsparung von -9698 kWh/Jahr"

Wäre dankbar für weitere Infos.

energiekostenberater
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Registriert: 2006-10-23 17:46:54

Re: Brennstoff-Einsparung

Beitrag von energiekostenberater » 2008-07-12 15:16:59

Dazu muss man allerdings wissen, dass aktuelle Biomasse verbrennende Wärmeerzeuger in der Regel nicht so effizient sind wie die Öl/Gas-Kessel.

Was passiert also, wenn ich anstatt eines effizienten Kessel einen schlechteren Kessel verwende?
Genau, ich muss mehr Brennstoff "reinwerfen" um diesselbe Menge an Nutzwärme rauszubekommen.

Das bedeutet aber, dass meine Energieeinsparung negativ ist, weil der Verbrauch sich erhöht anstatt zu sinken.
Aber wenn der neue Brennstoff (das ist nun Holz) sehr viel günstiger ist als der alte Brennstoff, spart man Energiekosten obwohl der neue Kessel ineffizienter ist.
Verstanden?
Na also, man muss zwischen Energieeinsparung und Energiekosteneinsparung unterscheiden können.
Am Beispiel eines Autos wird das Allen einleuchten:

Auto A = 8 Liter Benzin Verbrauch auf 100 km
Auto B = 10 Liter eines neuen "unbekannten Treibstoff B" Verbrauch auf 100km

Warum sollte ich mich für das Auto B entscheiden, obwohl es mehr auf 100km verbraucht als Auto A ?
Na weil der Treibstoff B einem fast geschenkt wird und mir der höhere Verbrauch dann fast egal sein kann.
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OK und genau das gleiche passiert mit einem aktuellen Holz-verbrennenden Kessel.
(Wenn dieses Prinzip mehr Menschen bekannt werden würde, dann würden große Teile unserer Gesellschaft bald mit anderen Treibstoffen heizen)
Einem Treibstoff der den höheren gesamtgesellschaftlichen Wert hat und dessen Preis sich auf ein rel. niedriges und konstantes Niveau einpendeln kann weil er nachwächst!
Anders als Öl/Gas/Kohle/Uran wohl gemerkt!
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Empfehle folgende Vokabeln unterscheiden zu lernen: "Heizwärmebedarf" "Heizenergiebedarf", "Endenergiebedarf" und "Primärenergiebedarf":
Heizwärmebedarf (Netto-Energiebedarf) ist die benötigte Wärmemenge, rechnerisch ermittelt, die über ein Heizungssystem an einen Raum übertragen werden muss, um eine definierte Innen-raumtemperatur aufrecht zu erhalten. Er wird auch als „Netto-Energiebedarf“ bezeichnet.

Heizenergiebedarf (Brutto-Energiebedarf) ist die benötigte Energiemenge, die dem Heizungs-system zugeführt werden muss, um den Heizwärmebedarf zu decken. Es ist somit der „Brutto-Energiebedarf“, der auch die Anlagenverluste berücksichtigt.

End-Energiebedarf ist die benötigte Summe aller Energien (Brennstoff und Strom), die das Gebäude benötigt, um Heizwärme und auch Warmwasser bereitzustellen.

Primär-Energiebedarf
ist die benötigte Summe aus Endenergiebedarf und Energieverlusten der vorgelagerten Prozesskette (Gewinnung, Umwandlung und Transport).
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Also bitte nicht als nächstes wundern, wenn der Primär-Energiebedarf eines Hauses geringer ist als der End-Energie-Bedarf.


Viele Grüße

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