U-Wert ermittlung bei Dachsanierung


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hotzenplotz
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U-Wert ermittlung bei Dachsanierung

Beitrag von hotzenplotz » 2008-08-27 16:08:05

Hallo zusammen, ich bin relativ neu in dieser Materie und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Folgende Frage. Ich hab bei einer Dachsanierung 2 mögliche Varianten (Dachraum wie so oft bereits fertig ausgebaut, von innen geht nichts) und komplette Aufsparrendämmung scheidet wegen Nachbaranbindung und Gauben etc. aus:

1 Variante ist eine Zwischensparrendämmung mit 16 cm Dämmung (weil 16 cm Sparrenhöhe). Darüber kommt noch eine Holzaserdämmstoffplatte der Fa. Pavatex mit 35mm und 0,038 W/mK.
2 Variante (kostengünstiger), die Sparren um 4 cm erhöhen und dann eine 20 cm Dämmung rein tun.
Bei der U-Wert ermittlung kommt natürlich ziemlich das gleiche raus, doch berücksichtig das Programm den stärkeren Wärmedurchgang an den nicht gedämmten Sparren? Und wie betrachtet ihr den kritischen Punkt am Sparren zwecks Feuchtigkeit wenn keine Platte darüber ist. Hier hat die Fa. Bauder eine Folie die ich für rel. gut halte.
Frage: Lohnen sich die Mehrkosten für die Platte oder zählt letztendlich nur mein U-Wert?? Und wo kann ich dem Programm beim Schichtenaufbau sagen, das es sich um eine Zwischensparrendämmung handelt?
Für ein paar Tipps wär ich sehr dankbar.

daxator
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Re: U-Wert ermittlung bei Dachsanierung

Beitrag von daxator » 2008-08-28 06:30:37

D.h. es gibt keine Dampfsperre, -bremse weil von innen nichts geht ?
Dann bitte unbedingt von einem Fachmann den Aufbau rechnen lassen.
Ich würde dann eher auf die letzten 5 cm Dämmung verzichten und eine funktionierende Hinterlüftung der Dämmung
einbauen.
Wichtig ist, das die vorh. innere Verkleidung luftdicht ist. (z.B. Putz)
Gruss Dax

hotzenplotz
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Re: U-Wert ermittlung bei Dachsanierung

Beitrag von hotzenplotz » 2008-08-28 08:13:55

Ne das war ein Mißverständnis. Dach wird abgedeckt, alte Lattung weg, Dampfbremsfolie rein (Bauder oder Isover Klimamembran), dann Dämmung rein; und dann kommt vom Aufbau her die Frage: Lohnt es sich ne 35 mm Dämmstoffplatte (Pavatex, nicht gerade günstig) auf die Sparren zu machen, oder genügt es die Sparren 4cm zu erhöhen und dann eben statt der 16 cm die 20 cm Dämmung zu verwenden. Aber hier bleibt halt ein kritischer Punkt an der "kalten" Sparrenoberseite. Wenn die 20 cm Dämmung verwendet wird muss natürlich wieder noch ne Unterspannbahn drauf für evtl eindringende Feuchtigkiet von außen das ist klar.Aber, lohnt sich die Mehrausgabe für die Pavatexplatte oder bleibt das letztendlich von der Dämmwirkung gleich?
Ich hoffe ich hab´s jetzt verständlicher geschrieben, sorry.

daxator
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Re: U-Wert ermittlung bei Dachsanierung

Beitrag von daxator » 2008-08-28 08:30:55

Eine Dampfbremse würde ich in keinem Fall über die Sparren führen.
Auch keine "intelligente".
Dafür liegt Sie auf der falschen Seite. auch bei zusätzlicher Pavatexdämmung.
Dax

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Re: U-Wert ermittlung bei Dachsanierung

Beitrag von ataman » 2008-08-28 11:41:55

Hallo,

den Schichtaufbau gibst du bei einem sparrendach o.ä. wie folgt ein:
1. schichtaufbau wie gewohnt eingeben (z.b. innenverkleidung/dämmung/deckung)
2. dann klickst du "gefach erfassen"(rechts oben im fenster) und gibst bei anteilswert die breite des sparrens ein (z.b. 8 bei einem 8/16er sparren)
3. in diesem neuen gefach ersetzt du den dämmstoff durch holz (sparren)
4. setzt du den anteilswert des 1. gefachs auf das maß des sparrenzwischenraums, typisch wären so ca. 70 cm.

pavatex (seit wann gibts ne 038er ?), gutex etc. finde ich aus verschiedenen gründen besser als auflatten, bzw. zusätzlich zur auflattung:
homogenere dämmung
besserer hitzeschutz
wahrscheinlich längere lebensdauer als eine "klimamembran"
dachdecker treten keine löcher rein wie bei folie
aufpreis bei 2 cm platte: ca. 5 -6 €/m²

bei einer verputzten innenverkleidung (rohrmattenputz oder heraklith) kann auf eine raumseitige dampfsperre verzichtet werden, insbesondere bei dämmstoffen, die weniger feuchteempfindlich sind als min.-wolle (z.b. kronotherm aus holz, kaum teurer als standard).
bei innenverkleidung aus holz, rigips o.ä. muss eine raumseitige dampfsperre eingebaut und an allen anschlüssen verklebt werden. außnahme: eben kronotherm o.ä.

@daxator: pavatex ersetzt unterspannbahn und ist zugleich aufsparrendämmung
@daxator: hinterlüftung des daches ist schon lange nicht mehr stand der technik, weils nicht funkioniert. entweder raumseitig dampfdicht machen, oder diffusionsoffenen aufbau wählen mit "intelligenter" unterspannbahn (variable dampfdichtigkeit, was die wohl fürn IQ hat?) außen.

gruß, ataman.

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Re: U-Wert ermittlung bei Dachsanierung

Beitrag von daxator » 2008-08-28 17:02:07

Das ist alles richtig, nur funktioniert die intelligente DS nicht auf dem Sparren.
Und hotzenplotz wollte sie ja wenn ich richtig verstanden habe wannenförmig über die Sparren ziehen.
Gruss dax

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Re: U-Wert ermittlung bei Dachsanierung

Beitrag von hotzenplotz » 2008-08-29 14:04:25

Vielen Dank zusammen, ein bißchen schlauer bin ich jetzt. Ich denk ich wähl Dämmstoff auf Holzfaserbasis (Pavatex Klemmkeil, oder Kronotherm) und auf die Sparren mach ich ne 35 mm Pavatexplatte,das klingt mir doch recht sympatisch,die Tipp´s von ataman. Aber warum funktioniert ne intellegent Bahn über den Sparren nicht (dax). Da der Innenausbau aus Heraklith ist überleg ich nun die Dampfbremse ganz weg zu lassen, also komplett diffusionsoffen. Da auf die Pavatexplatte dann ja ne Konterlattung drauf kommt, und bei Verwendung von Lüfternziegeln müsste das doch auch gehen, oder hab ich da wieder was übersehen. Für abschließende Tipp´s bin ich nochmal sehr dankbar, dann nerv ich euch auch nicht mehr.

Liebe Grüße
Hotzenplotz

daxator
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Re: U-Wert ermittlung bei Dachsanierung

Beitrag von daxator » 2008-08-29 17:49:25

Wenn es Dampfdruck gibt macht die Bahn dicht. OK soll Sie auch.
Wenn Sie innen liegt ist das ok.
Nur im Bereich des Sparrens ligt sie ja aussen. Also kann die Feuchtigkeit im Sparrenbereich
nicht mehr raus.
Gruss Dax

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