Hallo,
habe ein Kunde der von mir wissen will ob die ausführende Firma richtig gearbeitet hat.
Das heißt es wurden PUR 14cm an die Fassade angebracht (geklebt) es wurden dann Vierkanthölzer drauf geschraubt die schrauben natürlich ins Mauerwerk Bzw 1.OG Holzständerbauweise. Er stellt jetzt in frage in wie fern sich die Wand verschlechtert bzw wie wirken sich die Schrauben aus? Die hölzer sind Notwendig um nun die vorgehängte Fassade daran zu Befestigen.
Was gibt es für Lösungen?
Danke
Befestigung von Fassaden Dämmelementen PUR
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Re: Befestigung von Fassaden Dämmelementen PUR
Hallo, als Bauingenieur versuche ich mich mla an einer Antwort.
Wenn ich eine Holzkonstruktion vor eine Dämmung aus PUR planen sollte, würde ich mich erstmal nach Systemen umschauen, welche dies ermöglichen.
Wenn es dafür keine Systemlösung gäbe, könnte ich mir eine solche Lösung durchaus vorstellen. Der PUR ist auf der Fläche gewiss ausreichend druckfest, um die Belastung aufnehmen zu können.
Die Schrauben stellen natürlich eine Wärmebrücke dar, jedoch sehr minimal, möchte ich behaupten.
DIe Verschlechterung der Wand würde ich im Promillebereich ensiedeln, praktisch bestimmt nicht messbar.
Vor die Verschraubung kommt ja noch eine Verschalung und ein Belag, dies dämmt ja auch nochmal die Schraube an sich.
Für Balkone vor Dämmungen gibt es entkoppelte Systeme mit Gewindestangen, welche eingeklebt werden (zB von Hilti), aber bei zu verschraubenden Dachlatten macht man sich die Mühe gewiss nicht.
Ich hoffe, dir geholfen zu haben, in der Fragestellung weiter zu kommen.
Benjamin Horstkotte
Wenn ich eine Holzkonstruktion vor eine Dämmung aus PUR planen sollte, würde ich mich erstmal nach Systemen umschauen, welche dies ermöglichen.
Wenn es dafür keine Systemlösung gäbe, könnte ich mir eine solche Lösung durchaus vorstellen. Der PUR ist auf der Fläche gewiss ausreichend druckfest, um die Belastung aufnehmen zu können.
Die Schrauben stellen natürlich eine Wärmebrücke dar, jedoch sehr minimal, möchte ich behaupten.
DIe Verschlechterung der Wand würde ich im Promillebereich ensiedeln, praktisch bestimmt nicht messbar.
Vor die Verschraubung kommt ja noch eine Verschalung und ein Belag, dies dämmt ja auch nochmal die Schraube an sich.
Für Balkone vor Dämmungen gibt es entkoppelte Systeme mit Gewindestangen, welche eingeklebt werden (zB von Hilti), aber bei zu verschraubenden Dachlatten macht man sich die Mühe gewiss nicht.
Ich hoffe, dir geholfen zu haben, in der Fragestellung weiter zu kommen.
Benjamin Horstkotte
Re: Befestigung von Fassaden Dämmelementen PUR
Hallo,
danke für die Antwort!
Also eine andere Lösung habe ich noch keine.
Was ich mittlerweile weiß ist, das sich die Wand bei 6 Schrauben pro m² um ca 50% verschlechtert! Also weit mehr als nur im Promille-Bereich.
danke für die Antwort!
Also eine andere Lösung habe ich noch keine.
Was ich mittlerweile weiß ist, das sich die Wand bei 6 Schrauben pro m² um ca 50% verschlechtert! Also weit mehr als nur im Promille-Bereich.
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Re: Befestigung von Fassaden Dämmelementen PUR
Hallo,
danke für den Hinweis, sehr interessant.
Müsste man mal durchrechnen. Das sollte ja bei einer Aufteilung über die Flächen kein Problem sein.
Mfg
danke für den Hinweis, sehr interessant.
Müsste man mal durchrechnen. Das sollte ja bei einer Aufteilung über die Flächen kein Problem sein.
Mfg
Re: Befestigung von Fassaden Dämmelementen PUR
Hallo,
diese Annahme halte ich für sehr gewagt. Eine 50 prozentige U-Wert Reduzierung bei 6 Schrauben/m². Was macht man denn bei Verblendmauerwerk, wo die Luftschichtanker nach DIN 1053 mit 5 Stck./m² eingebaut werden müssen?
Die Berechnung für derartige punktuelle „Wärmebrücken“, die aber statisch meistens notwendig sind, ist in der DIN EN 6949 geregelt. Der Wärmedurchgangskoeffizient ist ggf. nach Anhang D der DIN EN ISO 6946 zu korrigieren. Ist jedoch die Gesamtkorrektur geringer als 3 % des jeweiligen U-Wertes, braucht nicht korrigiert zu werden. Der korrigierte Wärmedurchgangskoeffizient Uc wird wie folgt bestimmt:
Uc = U + ?U
Der Korrekturwert ?U ergibt sich wie folgt:
?U = ?Ug + ?Uf + ?Ur W/(m2 · K)
Hierbei bedeuten:
?Ug Korrektur für Luftspalte
?Uf Korrektur für mechanische Befestigungselemente
?Ur Korrektur für Umkehrdächer
In Abschnitt 7 der DIN EN ISO 6946 wird ausgeführt, dass der Wärmedurchgangskoeffizient auf zwei Dezimalstellen als Endergebnis zu runden ist.
Beispielberechnung für ein Bauteil aus homogenen Schichten:
Zweischalige Außenwand mit Kerndämmung
Schichtenfolge/Stoffdaten:
Wärmeübergangswiderstand innen Rsi = 0,130 m2 • K/W
1. 0,015 m Kalkgipsputz, ?R = 0,700 W/(m • K)
2. 0,175 m porosierter Hochlochziegel, ?R = 0,240 W/(m • K)
3. 0,140 m Wärmedämmstoff, ?R = 0,040 W/(m • K)
4. 0,010 m ruhende Luftschicht, R = 0,150 m2 • K/W
5. 0,115 m Ziegelmauerwerk ?R = 0,870 W/(m • K)
Wärmeübergangswiderstand außen Rse = 0,040 m2 • K/W
Zwischen den Mauerwerksschalen befinden sich gemäß DIN 1053-1
Drahtanker aus Edelstahl, ?R = 12,00 W/(m • K)
RT = 0,13 + 0,015/0,70 + 0,175/0,24 + 0,140/0,040 + 0,15 + 0,115/0,87 + 0,04
RT = 0,13 + 0,0214 + 0,729 + 3,500 + 0,15 + 0,132 + 0,04
RT = 4,702 m2 • K/W
UAw = 1/4,702 m2 • K/W
UAw = 0,213 W/(m2 • K)
Der Wärmedurchgangskoeffizient ist ggf. nach Anhang D der DIN EN ISO 6946 zu korrigieren. Ist jedoch die Gesamtkorrektur geringer als 3 % des jeweiligen U-Wertes, braucht nicht korrigiert zu werden. Im vorliegenden Fall ergibt sich der Grenzwert, der nicht überschritten werden darf, zu:
0,03 • 0,213 = 0,006 W/(m2 • K).
Die Korrektur für mechanische Befestigungsteile wird nach DIN EN ISO 6946 Anhang D berechnet.
Es gilt:
?Uf = a • ?f • nf • Af
Werte des Koeffizienten a (nach DIN EN ISO 6946)
Typ des Befestigungsteiles a in m–1
- Mauerwerksanker bei zweischaligem Mauerwerk 6
- Dachbefestigung 5
Hierbei bedeuten:
a Koeffizient in m–1,
nf Anzahl der Befestigungselemente je m2
?f Wärmeleitfähigkeit des Befestigungselements in W/(m • K)
Af Fläche des Befestigungselements in m2
?Uf = 6 • 12 • 5 • 0,00002
?Uf = 0,007 W/(m2 • K)
Der Korrekturwert von ?Uf = 0,007 W/(m2 • K) ist größer als der maximal zulässige ?U = 0,006 W/(m2 • K), bezogen auf den vorhandenen U-Wert mit UAW = 0,213 W/(m2 • K). Dies bedeutet, dass eine Korrektur aufgrund des Einflusses von Mauerwerksankern vorgenommen werden muss. Der neue UAW ist dann 0,22 W/(m2 • K).
Klingt alles sehr theoretisch, ist aber so. Ich wollte nur aufzeigen, dass sich der U-Wert nicht um 50% verschlechtert.
Es gibt auch Systeme für derartige Fassaden. Schaut z.B. mal bei Alsecco.de.
MfG
Matze
diese Annahme halte ich für sehr gewagt. Eine 50 prozentige U-Wert Reduzierung bei 6 Schrauben/m². Was macht man denn bei Verblendmauerwerk, wo die Luftschichtanker nach DIN 1053 mit 5 Stck./m² eingebaut werden müssen?
Die Berechnung für derartige punktuelle „Wärmebrücken“, die aber statisch meistens notwendig sind, ist in der DIN EN 6949 geregelt. Der Wärmedurchgangskoeffizient ist ggf. nach Anhang D der DIN EN ISO 6946 zu korrigieren. Ist jedoch die Gesamtkorrektur geringer als 3 % des jeweiligen U-Wertes, braucht nicht korrigiert zu werden. Der korrigierte Wärmedurchgangskoeffizient Uc wird wie folgt bestimmt:
Uc = U + ?U
Der Korrekturwert ?U ergibt sich wie folgt:
?U = ?Ug + ?Uf + ?Ur W/(m2 · K)
Hierbei bedeuten:
?Ug Korrektur für Luftspalte
?Uf Korrektur für mechanische Befestigungselemente
?Ur Korrektur für Umkehrdächer
In Abschnitt 7 der DIN EN ISO 6946 wird ausgeführt, dass der Wärmedurchgangskoeffizient auf zwei Dezimalstellen als Endergebnis zu runden ist.
Beispielberechnung für ein Bauteil aus homogenen Schichten:
Zweischalige Außenwand mit Kerndämmung
Schichtenfolge/Stoffdaten:
Wärmeübergangswiderstand innen Rsi = 0,130 m2 • K/W
1. 0,015 m Kalkgipsputz, ?R = 0,700 W/(m • K)
2. 0,175 m porosierter Hochlochziegel, ?R = 0,240 W/(m • K)
3. 0,140 m Wärmedämmstoff, ?R = 0,040 W/(m • K)
4. 0,010 m ruhende Luftschicht, R = 0,150 m2 • K/W
5. 0,115 m Ziegelmauerwerk ?R = 0,870 W/(m • K)
Wärmeübergangswiderstand außen Rse = 0,040 m2 • K/W
Zwischen den Mauerwerksschalen befinden sich gemäß DIN 1053-1
Drahtanker aus Edelstahl, ?R = 12,00 W/(m • K)
RT = 0,13 + 0,015/0,70 + 0,175/0,24 + 0,140/0,040 + 0,15 + 0,115/0,87 + 0,04
RT = 0,13 + 0,0214 + 0,729 + 3,500 + 0,15 + 0,132 + 0,04
RT = 4,702 m2 • K/W
UAw = 1/4,702 m2 • K/W
UAw = 0,213 W/(m2 • K)
Der Wärmedurchgangskoeffizient ist ggf. nach Anhang D der DIN EN ISO 6946 zu korrigieren. Ist jedoch die Gesamtkorrektur geringer als 3 % des jeweiligen U-Wertes, braucht nicht korrigiert zu werden. Im vorliegenden Fall ergibt sich der Grenzwert, der nicht überschritten werden darf, zu:
0,03 • 0,213 = 0,006 W/(m2 • K).
Die Korrektur für mechanische Befestigungsteile wird nach DIN EN ISO 6946 Anhang D berechnet.
Es gilt:
?Uf = a • ?f • nf • Af
Werte des Koeffizienten a (nach DIN EN ISO 6946)
Typ des Befestigungsteiles a in m–1
- Mauerwerksanker bei zweischaligem Mauerwerk 6
- Dachbefestigung 5
Hierbei bedeuten:
a Koeffizient in m–1,
nf Anzahl der Befestigungselemente je m2
?f Wärmeleitfähigkeit des Befestigungselements in W/(m • K)
Af Fläche des Befestigungselements in m2
?Uf = 6 • 12 • 5 • 0,00002
?Uf = 0,007 W/(m2 • K)
Der Korrekturwert von ?Uf = 0,007 W/(m2 • K) ist größer als der maximal zulässige ?U = 0,006 W/(m2 • K), bezogen auf den vorhandenen U-Wert mit UAW = 0,213 W/(m2 • K). Dies bedeutet, dass eine Korrektur aufgrund des Einflusses von Mauerwerksankern vorgenommen werden muss. Der neue UAW ist dann 0,22 W/(m2 • K).
Klingt alles sehr theoretisch, ist aber so. Ich wollte nur aufzeigen, dass sich der U-Wert nicht um 50% verschlechtert.
Es gibt auch Systeme für derartige Fassaden. Schaut z.B. mal bei Alsecco.de.
MfG
Matze