Hallo,
besteht auch die möglichkeit verschiedene Temperaturzonen innerhalb eines Gebäudes zu berücksichtigen? Zum Beispiel Werkstatt im 1.OG
gering beheizt, sonst normal und wenn ja, wieviele Zonen sind möglich?
Vielen Dank im Voraus
Dax
Verschiedene Temperaturzonen in einem Gebäude
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Hallo,
zur Zeit gibt es die Möglichkeit zur Berechnung eines Gebäudes mit verschiedenen Temperaturzonen im Energieberater noch nicht - dies wird im Rahmen mit der Einführung der DIN 18599 aber kommen. Für den aktuellen EnEV-Nachweis und die Berechnung von Wohngebäuden ist dies aber auch gar nicht nötig.
Zum generellen Thema Mehrzonigkeit steht in der DIN 4108-6 (5.3 Systemgrenzen) übrigens die folgende Anmerkung: "Das nachstehende Berechnungsverfahren gilt für gleichmäßig beheizte Gebäude. Unterscheiden sich die durchschnittlichen Innentemperaturen in Teilzonen des Gebäudes um weniger als 4 K, kann den Berechnungen die mittlere, flächengewichtete Innentemperatur des Gebäudes zugrundegelegt werden." ... "Mehrzonige Modelle führen zu einer erhöhten Komplexität der Berechnung und sollten nur in begründeten Fällen angewendet werden. Die BERECHNUNGSGENAUIGKEIT wird im Rahmen der angewendeten Verfahrensweise nur UNWESENTLICH VERBESSERT."
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Das oben angesprochene Berechnungstool zur DIN 18599 wurde im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung von der Abteilung Wärmetechnik des Fraunhofer- Instituts für Bauphysik entwickelt und sollte in erster Linie zur Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) bei der nationalen Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie dienen. Das Tool wurde dementsprechend unter Zeitdruck mit "heißer Nadel" auf Grundlage einer sich noch in der Fertigstellung befindlichen Norm gestrickt! Da es mit öffentlichen Geldern entstanden ist, wurde es nun auch öffentlich zugängig gemacht. Meines Wissens nach erhält man es auch als Zugabe zum DIN 18599-Paket vom Beuth-Verlag.
Hierbei handelt es sich allerdings nicht um ein vollwertiges Softwareprodukt zur DIN 18599, das für den breiten Masseneinsatz konzipiert ist, sondern nur um ein excelbasiertes Berechnungstool für den Fachmann, der sich in der DIN 18599 genau auskennt und auch noch weiß, wie er das Tool bedienen muss - nicht umsonst werden spezielle Schulungen ausschließlich zur Anwendung des Exceltools angeboten (z.B. spezielle eintägige ANWENDERSCHULUNGEN für das EXCELTOOL für 550,- €).
Übrigens, wann (und ob) die DIN 18599 für die Berechnung von Energiepässen für NICHTWOHNGEBÄUDEN bindend vorgeschrieben wird ist in der aktuellen politischen Situation völlig unklar - für WOHNGEBÄUDE gibt es allerdings die klare Aussage, dass es zukünftig weiter beim bisherigen Verfahren bleiben wird (, bis es in etwa zwei bis drei Jahren eine gemeinsame Europäische Lösung gibt).
mfg Manfred Wattenbach
zur Zeit gibt es die Möglichkeit zur Berechnung eines Gebäudes mit verschiedenen Temperaturzonen im Energieberater noch nicht - dies wird im Rahmen mit der Einführung der DIN 18599 aber kommen. Für den aktuellen EnEV-Nachweis und die Berechnung von Wohngebäuden ist dies aber auch gar nicht nötig.
Zum generellen Thema Mehrzonigkeit steht in der DIN 4108-6 (5.3 Systemgrenzen) übrigens die folgende Anmerkung: "Das nachstehende Berechnungsverfahren gilt für gleichmäßig beheizte Gebäude. Unterscheiden sich die durchschnittlichen Innentemperaturen in Teilzonen des Gebäudes um weniger als 4 K, kann den Berechnungen die mittlere, flächengewichtete Innentemperatur des Gebäudes zugrundegelegt werden." ... "Mehrzonige Modelle führen zu einer erhöhten Komplexität der Berechnung und sollten nur in begründeten Fällen angewendet werden. Die BERECHNUNGSGENAUIGKEIT wird im Rahmen der angewendeten Verfahrensweise nur UNWESENTLICH VERBESSERT."
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Das oben angesprochene Berechnungstool zur DIN 18599 wurde im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung von der Abteilung Wärmetechnik des Fraunhofer- Instituts für Bauphysik entwickelt und sollte in erster Linie zur Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) bei der nationalen Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie dienen. Das Tool wurde dementsprechend unter Zeitdruck mit "heißer Nadel" auf Grundlage einer sich noch in der Fertigstellung befindlichen Norm gestrickt! Da es mit öffentlichen Geldern entstanden ist, wurde es nun auch öffentlich zugängig gemacht. Meines Wissens nach erhält man es auch als Zugabe zum DIN 18599-Paket vom Beuth-Verlag.
Hierbei handelt es sich allerdings nicht um ein vollwertiges Softwareprodukt zur DIN 18599, das für den breiten Masseneinsatz konzipiert ist, sondern nur um ein excelbasiertes Berechnungstool für den Fachmann, der sich in der DIN 18599 genau auskennt und auch noch weiß, wie er das Tool bedienen muss - nicht umsonst werden spezielle Schulungen ausschließlich zur Anwendung des Exceltools angeboten (z.B. spezielle eintägige ANWENDERSCHULUNGEN für das EXCELTOOL für 550,- €).
Übrigens, wann (und ob) die DIN 18599 für die Berechnung von Energiepässen für NICHTWOHNGEBÄUDEN bindend vorgeschrieben wird ist in der aktuellen politischen Situation völlig unklar - für WOHNGEBÄUDE gibt es allerdings die klare Aussage, dass es zukünftig weiter beim bisherigen Verfahren bleiben wird (, bis es in etwa zwei bis drei Jahren eine gemeinsame Europäische Lösung gibt).
mfg Manfred Wattenbach