wie geht ihr mit folgendem Problem um?
Wenn ich einen Energiepass im ausführlichen Verfahren bzw. eine Energieberatung mit EnEV-Randbedingungen mache, habe ich immer das Problem, dass der errechnete Verbrauch deutlich höher liegt als der tatsächliche Verbrauch, obwohl ich die Gebäudehülle und die Anlagentechnik "wohlwollend" beurteilt habe.
Jetzt hatte ich ein besonders krasses Ergebnis.
Bei einem Gebäuden von 1971 nahm ich die Leitungsdämmung mit „mäßig“ an, bzw. alle Parameter auf Altbau eingestellt und beschrieb die Gebäudehülle mit mittelguten U-Werten. Danach lag meine „Einsparung“ nach der Sanierung mehr als doppelt so hoch wie der tatsächliche Verbrauch vor der Sanierung. In diesem Fall war ein Kessel mit 83 KW vorhanden der früher ein Schwimmbad beheizte. Der rechnerische Bedarf vor der Sanierung lag bei 25 KW. Danach habe ich das Nutzerverhalten, die Anlagentechnik und die U-Werte soweit vertretbar angepasst. Das Ergebnis war noch weit weg von der Realität. Erst nachdem ich die vorhanden 83 KW Heizung auf fiktive 25 KW gestellt habe, habe ich ein annäherndes Ergebnis erzielt. Kann die Software bei der extremen Überdimensionierung nicht richtig rechnen?
Auf eure Erfahrungen bin ich gespannt. Vor allem interessiert mich, wie ihr einen Kunden einen Energiepass „verkauft“ in dem ein errechneter Verbrauch von z.B. 5.000 l Öl steht und der Kunde seit Jahren einen Verbrauch von 3.000 l misst.
Viele Grüße
tominweb
