Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

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dionysos
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Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

Beitrag von dionysos » 2016-12-09 18:02:47

Hallo Experten,

weiß jemand, wie man in der Hottgenroth-Software einen wasserführenden Kaminofen bei der Trinkwasserbereitung berücksichtigen kann?

Auf der Heizungsseite kann ich problemlos 2 Erzeuger an einem Strang annehmen und den jeweiligen prozentualen Deckungsanteil festlegen (in meinem konkreten Fall soll ein wasserführender Kaminofen = Biomasse-Erzeuger mit einer Luft-Wasser-WP kombiniert werden).
Auf der Warmwasserseite scheitere ich. Hier soll ebenfalls sowohl mit der WP als auch mit dem wasserführenden Ofen WW erzeugt werden.
Wenn ich im WW-Bereich unter "Wärmeerzeugung" "je 1 Wärme-Erzeuger Heizzeit und Sommer" angebe, dann kann ich jeweils für "Heizzeit" und "Sommer" einen Wärmeerzeuger angeben, aber nie eine WP mit Biomasse in Kombination.
Wenn ich unter "Wärmeerzeugung" --> "Grundlast + Spitzenlast-Wärme-Erzeuger" angebe, dasselbe Problem, keine Kombi WP + Ofen möglich.
Außerdem kann man im Warmwasserbeich keine Deckungsanteile festlegen.

Wer kann mir helfen?

Danke!

Heinziplus
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Re: Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

Beitrag von Heinziplus » 2016-12-10 09:47:25

Hallo,
die Berechnungen sind grundsätzlich nach der DIN durchzuführen. Wenn Sie die Anlage nach der DIN 4701 - 10 rechnen, sollten Sie die Norm durchlesen und sich nicht einfach darauf verlassen, was eine Software hergibt. Die von Ihnen gewünschte Konstellation ist nicht definiert und damit nicht berechenbar.
PS: Wo liegt denn der Sinn bei so einer Heizungsanlage, Luft-Wasser-Wärmepumpe mit vermutlich Fußbodenheizung und einen Kaminofen mit Wassertasche?
Gruß
Heinz

dionysos
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Re: Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

Beitrag von dionysos » 2016-12-11 13:12:10

Hallo Heinziplus,

was spricht gegen diese bivalente Kombination? Sie ist ja nicht ungewöhnlich?

Der Kunde hat eben Zugang zu günstigem Brennholz. Im Sommer und in den Übergangsmonaten kann die WP sehr effizient die Luftwärme in Heizwärme umwandeln (Kunde überlegt zudem, für PV vorzurüsten, um später die WP mit PV-Strom zu betreiben), hauptsächlich für Brauchwasser.
Im Winter würde hauptsächlich der in den Heizkreis eingebundene Kaminofen mit Wassertaschen für Heizung und Warmwasser sorgen.

Das diese Kombination nach DIN nicht vorgesehen ist, ist natürlich ein anderes Thema.
Ich ging bisher davon aus, dass die 10%-Deckungsanteil bei der Heizleistung für holzbetriebene Kaminöfen OHNE Wassertaschen gedacht war; ein in den Heizkreis eingebundener wasserführender Kaminofen (mit entsprechendem Pufferspeicher) ist ja doch entscheidend effizienter.

Ich mache keine Werbung dafür, aber auf dieser Seite ist das Thema ganz schön zusammengestellt:
https://www.kamdi24.de/kamdi24-Blog/Kom ... spiel.html

Heinziplus
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Re: Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

Beitrag von Heinziplus » 2016-12-13 15:08:36

Hallo,

"was spricht gegen diese bivalente Kombination? Sie ist ja nicht ungewöhnlich?"

Man kann natürlich in ein Wohngebäude alles Mögliche für viel Geld einbauen. Ein modernisierter Altbau oder ein Neubauten haben aber einen sehr geringen Heizwärmebedarf. Damit ist der Einfluss von Fremdwärme (Sonneneinstrahlung, Küchenherd...) äußerst hoch, also wird ein sehr schnell regelndes Heizsystem benötigt. Also alles außer einer trägen Fußbodenheizung und einem Kachelofen mit viel Speichermasse.
Bestes Beispiel ist die derzeitige Wetterlage in Süddeutschland. Morgens um 7.00 Uhr bei Dunkelheit und minus 5 °C Außentemperatur muss der Fußboden dementsprechend geheizt werden um 22 °C Raumtemperatur zu haben. Um 9.00 Uhr mit Sonneneinstrahlung sagt zwar der Raumtemperaturregler, dass es 24 °C warm ist, aber der Fußboden heizt nach und kann die höhere Raumtemperatur nicht abkühlen. Wenn dann noch der Küchenherd angestellt wird....
Am späten Nachmittag schaltet die Fußbodenheizung wieder ein, es dauert aber...
Fazit: Je geringer der Wärmebedarf umso schneller muss die Heizung reagieren können. Dass damit der Unsinn von Wärmepumpen mit Fußbodenheizung und Kachelöfen belegt ist wollen die Verkäufer verständlicherweise nicht hören.
Gruß
Heinz

dionysos
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Re: Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

Beitrag von dionysos » 2016-12-13 15:21:28

Die Systemträgheit ist natürlich ein Argument.
Aber die hat man doch mit jedem Heizsystem, bei dem eine reine Flächenheizung verwendet wird?

Für "schnelle" Wärme wäre ein Kaminofen ohne Einbindung ins Heizsystem besser, aber halt auch ineffizienter.

Heinziplus
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Re: Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

Beitrag von Heinziplus » 2016-12-13 21:30:58

Deswegen sind Flächenheizsysteme auch abzulehnen.

dionysos
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Re: Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

Beitrag von dionysos » 2016-12-18 19:54:45

Falls es noch jemanden interessiert - unabhängig ob es sinnvoll ist oder nicht:

Man kann auf der Warmwasserseite zwei Bereiche anlegen, 1x z. B. eben die Wärmepumpe mit einem gewissen Flächenanteil und dann einen zweiten Bereich mit "Biomasse" + Stückholz für den wasserführenden Kaminofen (ebenfalls mit dem gewünschten Flächenanteil für den Bereich versehen).
Die Flächenanteile entsprechen dann in etwa den Deckungsanteilen, lediglich die Leitungslängen müssten angepasst werden, da man ja in der Realität nicht 2 Bereiche sondern einen hätte.

Heinziplus
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Re: Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

Beitrag von Heinziplus » 2016-12-19 09:47:09

Laut KfW: "Ist eine Zentralheizungsanlage vorhanden, können handbeschickte Einzelöfen, die nicht in das Zirkulationssystem eingebunden sind, nicht berücksichtigt werden. Bei Zentralheizungsanlagen mit eingebundenen biomassebeschickten Einzelöfen sowie automatisch beschickten Pellet-Primäröfen kann ein maximaler Deckungsanteil von 10 % des Nutzenergiebedarfs angesetzt werden."
Die Flächenanteile, auch für Warmwasser, sind gedacht, falls z.B. eine Wohnung so versorgt wird und die andere Wohnung so.

dionysos
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Re: Wasserführender Kaminofen in Berechnung einbinden

Beitrag von dionysos » 2016-12-19 10:10:54

Heinziplus hat geschrieben:Laut KfW: "Ist eine Zentralheizungsanlage vorhanden, können handbeschickte Einzelöfen, die nicht in das Zirkulationssystem eingebunden sind, nicht berücksichtigt werden. Bei Zentralheizungsanlagen mit eingebundenen biomassebeschickten Einzelöfen sowie automatisch beschickten Pellet-Primäröfen kann ein maximaler Deckungsanteil von 10 % des Nutzenergiebedarfs angesetzt werden."
Die Flächenanteile, auch für Warmwasser, sind gedacht, falls z.B. eine Wohnung so versorgt wird und die andere Wohnung so.
Mir ist diese Vorgabe durchaus bekannt.
Es handelt sich aber konkret um eine "freie" Berechnung; der Kunde will zwar in etwa "KfW-Eff.-Haus-Niveau" erreichen, strebt aber keine KfW-Förderung an (ich habe ihm bereits mitgeteilt, dass wir uns außerhalb der KfW-Vorgaben bewegen würden).
Ob die Variante in der genannten Kombination im Endeffekt ausgeführt wird, ist ohnehin fraglich.
Mir ging es bei der ursprünglichen Frage nicht um eine generelle Pro-/Contra-Diskussion des Heizsystems, sondern lediglich darum, wie man dieses in der Software abbilden kann; mich hat das einfach auch persönlich interessiert.
Ich habe dem Kunden schon meine Einschätzung zu den insgesamt fünf (!) Varianten gegeben ;)

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