Bodenplatte, noch so'ne Frage

Fragen zum Thema Nicht-Wohngebäude (EnEV, DIN 18599) Energieberater Plus

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E-Peichl
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Bodenplatte, noch so'ne Frage

Beitrag von E-Peichl » 2011-05-19 15:37:42

Hallo,
da es schon so einige Beiträge zu Bodenplatten gibt, mir aber die entscheidende Frage bzw. Antwort dazu noch fehlt, hier also:

Es gibt die Anforderung, daß ein Gebäude einen Wert von XYZ einhalten muß, jeder schon mal gehört.
Dann gibt es die Zusatzanforderung, daß die mittleren U-Werte von bestimmten Bauteien eingehalten werden müssen. Hier ist für den Fall Bodenplatte gesagt, der Bereich der 5m muß betrachtet werden, der Bereich innerhalb des Gebäudes und weiter als 5m vom Rand entfernt ist KANN berücksichtigt werden.

Die Zusatzanforderung in der EnEV sagt doch nicht, daß die Berechnung des Primärenergiebedarfs so geschehen muß. Oder?

Für mein Verständnis müßte ich für den Primärenergiebedarf doch den 5m-Berech gedämmt rechnen und den Rest der Sohle ungedämmt.

Daß man teilweise so baut (Nur 5m dämmt, wegen langer Weg,...) aber wo steht daß und wie wird es für den Primärenergiebedarf im Programm berechnet/eingegeben?
Oder steh' ich auf dem Schlauch und seh' den Wald vor lauter Bäumen nicht?

Über hinweisgerichtete Antworten wäre ich erfreut,
danke im voraus!

E-Peichl
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Re: Bodenplatte, noch so'ne Frage

Beitrag von E-Peichl » 2011-05-20 12:49:51

Hallo, noch mal der Frager:
Nach Rücksprache mit einem Kollegen bin ich jetzt fast soweit zu akzeptieren, daß es so ist, daß man für die Berechnung des Primärenergiebedarfes folgendermaßen vorgeht:
Man ermittelt den U-Wert der Sohle mit Dämmung und legt somit fest, daß dieses der U-Wert der Sohle mit Randdämmung ist. Da der U-Wert der restlichen Sohlfläche für die Ermittlung des mittleren U-Wertes vernachlässigt werden kann, ist es unerheblich, ob diese gedämmt ist, oder nicht. Mit diesem mittleren U-Wert rechnet man dann den Primärenergiebedarf für die gesamte Sohlenfläche.

Frage ist noch, ob man für das Bauteil Sohle noch angibt, ob es sich um eine Fußboden mit Randdämmung handelt, oder nicht. Da die Dämmung bereits in den U-Wert eingerechnet worden ist, wählte ich den Fußboden ohne Randdämmung.

Über Tipps oder Hinweise zur Vorgehensweise wäre ich sehr erfreut.

Jürgen-S
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Re: Bodenplatte, noch so'ne Frage

Beitrag von Jürgen-S » 2011-05-22 17:03:07

Hallo Peichl,

für die Berechnung der Primärenergie ist der U-WErt der gesamten Bodenplatte zu verwenden. Lediglich für die Anforderung mittlerer U-Wert ist der U-WErt innerhalb 5m nicht zu berücksichtigen. Die Software kann das aber nicht richtig rechnen, da die Eingabemöglichkeit des Anteils der unberücksichtigten Bodenplatte fehlt und berechnet den falschen mittleren U-Wert.
siehe z.B. hier:
[url]http://www.energieberaterforum.de/energ ... odenplatte [/url]

E-Peichl
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Re: Bodenplatte, noch so'ne Frage

Beitrag von E-Peichl » 2011-05-23 15:42:39

Hallo Jürgen-S,

aber darf ich für ein Bauteil nicht mit dem mittleren U-Wert rechnen? Aber der hier dann mittlere U-Wert ist dann wohl nicht der mittlere U-Wert, der für die Zusatzanforderng gilt. Richtig?
Oder ist, wenn ein Bauteil in-homogen ist, dann automatisch zwei Bauteile? Somit Bauteil a) Sohle gedämmt, b) Sohle ungedämmt ?

Danke schon mal für die Antwort. Das Suchen nach der "richtigen" Antwort gestaltete sich ineffektiv, weil sehr viele Antworten auf den mittleren U-Wert der Zusatzanfordung abzielen.
Hintergrund der Frage ist, daß wir eine niedrig beheizte Halle planen (15°C), an die Flure, Technik- und Nebenräume normaler Innentemperatur angrenzen. Die Halle (2.000m²) dann mit einem Außenstreifen von 5m zu dämmen ist natürlich interessanter, als die ganze Halle mit ca. 14,0cm vollflächig zu dämmen.

Für andere Ansichten und Meinungen bin ich offen. Hoffe, es kommt Klarheit in die Sache!

Gruß,

Jürgen-S
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Re: Bodenplatte, noch so'ne Frage

Beitrag von Jürgen-S » 2011-05-23 16:09:14

genau so sehe ich es auch,
die Bodenplatte besteht aus 2 unterschiedlichen Bauteilen.
Der Mittelwert beider gilt für die energetische Berechnung,
Beim mittleren U-WErt der Hüllfläche wird die ungedämmte Fläche einschl. dem U-Wert von der Hüllfläche abgezogen.

E-Peichl
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Re: Bodenplatte, noch so'ne Frage

Beitrag von E-Peichl » 2011-05-24 12:01:03

Danke für die Unterstützung soweit.
Eine letzte Frage zum Abbilden der beiden Bauteile:
Wird für den Reduktionsfaktor der gedämmten (Rand)Sohlenplatte der Wert für den gedämmten 5m-Randstreifen angenommen oder berücksichtigt man diesen Wert schon im U-Wert an sich (Also man gibt im U-Wert eine Dämmung mit an)? Weil alleine durch den Reduktionsfaktor wird ja keine Dämmung mit eingerechnet. Denke ich...
Kurz gefragt: Gibt man gedämmten Rand an und läßt die Dämmung im U-Wert weg?
Für den inneren Teil der Sohle wird dann ohne Dämmung (Sowohl U-Wert und auch Reduktionsfaktor) gerechnet.

Für den mittleren U-Wert habe ich mir auch schon eine Tabelle gebastelt, damit man die Ermittlung nachvollziehen kann. Die in Hotti ist ja nur begrenzt vertrauenswürdig.
Auf Nachfrage habe ich erfahren, daß die Türen nicht in die mittlere U-Wert-Ermittlung eingehen. Natürlich ein kleiner Unterschied, wenn man 1.500m² Hallentor als Tür ausgewiesen hat und diese dann im mittleren U-Wert nicht auftauchen... Habe sie jetzt als Fenster deklariert. Andersherum auch sinniger, da diese Fenster beinhalten, also sind es jetzt Fenster mit einem größeren Rahmenanteil.

Jürgen-S
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Re: Bodenplatte, noch so'ne Frage

Beitrag von Jürgen-S » 2011-05-24 12:23:21

[quote="E-Peichl"]
Kurz gefragt: Gibt man gedämmten Rand an und läßt die Dämmung im U-Wert weg?
Für den inneren Teil der Sohle wird dann ohne Dämmung (Sowohl U-Wert und auch Reduktionsfaktor) gerechnet.
[/quote]
Da habe ich mir auch schon die Zähne ausgebissen.
Eigentlich gilt die vorhandene Perimeterdämmung als Randdämmung und reduziert den Fx. Der U-Wert darf aber nach meiner Information weiterhin mit Dämmung gerechnet werden.
Ganz logisch erscheint mir das nicht. Aber das sind eben Vereinfachungen :D
Doch beim Referenzgebäude gelten dann die gleichen Annahmen. Deshalb verändert sich auch die Werte vom REferenzgebäude entsprechend.

Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Vielleicht nimmt auch ein Experte Stellung dazu (z.B. von Hottgenroth) und klärt die Rechenregeln eindeutig.

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