Schräge Dachdämmung

Fragen zum Thema Nicht-Wohngebäude (EnEV, DIN 18599) Energieberater Plus

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F.Geske
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Schräge Dachdämmung

Beitrag von F.Geske » 2014-09-15 10:09:17

Hi Fachleute!
Wie kann man eine schiefe Dämmung korrekt berechnen?
Bei einem Nichtwohngebäude mit unterschiedlichen Zonen ist ein Gründach mit zur Mitte hin niedrigerem Niveau geplant (knapp über 1° Dachneigung). Die Decke der Zonen darunter ist gleich, aber die Dämmung schwankt um über 10cm Stärke von der Mitte zum Rand.

Kann die aktuelle HottCAD 4 schräge Dämmungen berechnen? Wenn nicht:
Kann man vereinfachend mit einer mittleren Dämmstärke rechnen, auch wenn unterschiedliche Zonen darunter liegen? Oder muss man wenigstens innerhalb der Zonen die jeweiligen Dämmstärken mitteln?
Danke für Tipps zu HottCAD und DIN V 18599!
FG

ottu
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Re: Schräge Dachdämmung

Beitrag von ottu » 2014-09-15 13:31:37

Sie meinen eine Gefälledämmung.

Die Dicke der Dämmung einfach zu mitteln ist nicht zulässig.
Denn der Wärmestrom wandert z.B. bei einer Gefälledämmung zw. 0 und 20 cm nicht einfach bei 10 cm durch das Bauteil.
Vielmehr wandert der Wärmstrom auf kürzestem Weg von warm nach kalt.
Der U-Wert verschlechtert sich im Vergleich zu einer angenommenen 10 cm Dämmung.

Die Berechnung von Bauteilen und keilförmigen Schichten findet sich in DIN EN ISO 6946.

Gruß

Petros
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Re: Schräge Dachdämmung

Beitrag von Petros » 2014-09-24 05:52:50

siehe technische faq der kfw, punkt 3.02 und 3.03

zitat

Für inhomogene Bauteile aus nebeneinander liegenden, unterschiedlichen Schichten (wie z. B. Bauteile des Holzbaus) ist der U-Wert nach den Regelungen der DIN EN ISO 6946 näherungsweise als Mittelwert für die unterschiedlichen Schichtaufbauten nach deren Flächenanteilen zu berechnen.
Zu einer fachgerechten U-Wert-Berechnung für ein geneigtes Dach gehört somit die Berücksichtigung des Sparrenanteils der Dachkonstruktion. Entsprechend ist bei Wänden, Decken und Böden in Holzbauweise zu verfahren.

Der U-Wert eines Bauteils mit keilförmiger Dämmschicht, wie beispielsweise der Gefälledämmung eines Flachdachs, ist nach den Berechnungsregeln der DIN EN ISO 6946 Anhang C zu ermitteln. Dabei ist die Berechnung für jedes geometrische Teil nach DIN EN ISO 6946 Abschnitt C.2 gesondert durchzuführen und anschließend ein flächengewichteter mittlerer U-Wert für die Dachfläche zu ermitteln.
Vereinfachend kann für den Nachweis bei Antragstellung die mittlere Höhe für die keilförmige Dämmschicht zur Ermittlung des U-Wertes angesetzt werden. Es ist dann darauf zu achten, dass bei Herstellung und Ausführung der Dämmschicht der U-Wert nach dem Normverfahren der DIN EN ISO 6946 eingehalten wird.
Hinweis: Bei einer Gefälledämmung ist in jedem Fall darauf zu achten, dass die Dämmschicht am niedrigsten Punkt mindestens die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz nach
DIN 4108-2 einhalten muss.

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