Dämmung nur einer Fassade

[PAUL]

Nach Dämmung der rückwärtigen Fassade eines zweiseitig angebauten MFH von ca. 1900 ist es bei unverändertem Nutzerverhalten zu Schimmelbildung in den an die ungedämmte Fassade grenzendes Räumen der EG-Wohnung gekommen. Worauf ist das zurückzuführen? Ist u. U. die relative Feuchte in den Räumen nach der Dämmung höher, da an der nun wärmeren Oberfläche der gedämmten Fassade kein Wasser mehr kondensiert?

[TOMTOM]

Hallo Paul, ein sehr interessantes Thema.
Ich denke, das durch die Veränderung des energetischen Zustandes des Gebäudes, der Einfluss der Wärmebrücken größer ist als vorher und es somit zu erhöhter Tauwasserbildung an den ungedämmten Wänden kommt.

Ist die Dämmung um die Kanten und Ecken geführt worden?
Wo entsteht denn der Schimmelpilz? Möbel vor den Wänden?
Grüße aus Witten
Tom

[PAUL]

Hallo TOMTOM,

ich fasse nochmal zusammen:
die rückwärtige Fassade ist gedämmt worden;
die Straßenfassade ist nicht gedämmt worden;
Seiten gibt es nicht, da das Gebäude in einer Reihe steht (Blockbebauung);
der Schimmel tritt in den Räumen auf, deren Fassade nicht gedämmt wurde.
Er tritt nicht hinter Möbeln auf, sondern vornehmlich im unteren Bereich der Außenwände. Es schimmeln aber auch Dinge, die auf dem Fußboden (= ungedämmte Kellerdecke) stehen. Es geht hier also höchstens bedingt um Wärmebrücken, sondern eher um Raumklima. Hat noch jemand Ideen, es ist ja ein Thema, das relativ häufig vorkommt.

Beste Grüße

P.

[RingMichael]

Gibt es Informationen über die Luftfeuchte und die Oberflächentemperaturen der gedämmten und ungedämmten Fassade ?

Wie wurde die Fassade gedämmt. Von außen oder von innen?

[PAUL]

Informationen über die Luftfeuchte und die Oberflächentemperaturen gibt es nicht. Es handelt sich um einen Altbau, ca. 1900 mit entsprechend im EG ca. 40 cm starkem Mauerwerk. Die rel. Feuchte beträgt wahrscheinlich bei 19 - 21°C ca. 60%.
Die rückwärtige Fassade wurde mit einem WDVS aud MiWo gedämmt.

Gruß P.

[gebpb]

Hallo Paul,
hier noch weitere Fragen:
- innen od. außen Dämmung?
- wurden noch weitere Maßnahmen durchgeführt, z. B.
- Fenstererneuerung?
- Deckendämmung, EG?
- wurde die Heizungsanlage verändert?
- wie werden die Räume beheizt?
- wurde die Haustüre getauscht?
Bitte kurze Info, so können wir die Sache besser einkreisen!
Grüße
gebpb

[PAUL]

Hallo gebpb,

- wie alle WDVS wurde auch dieses außen montiert
- Fenster wurden nicht erneuert. Diese wurden ca. 1995 aufgearbeitet, wahrscheinlich neue Dichtungen, aber deutlich vor Auftreten der jetzigen Schimmelproblematik
- an der Gasetagenheizung wurde nicht verändert
- die Wohnungstür wurde nicht ausgetauscht
- das Nutzerverhalten hat sich nicht geändert (gleiche Mieter wie vor der Modernisierung)

Die Durchführung einer Dämmmaßnahme nur auf der Rückseite eines Gebäudes wird ja bei z. B. Gründerzeitfassaden öfter durchgeführt. Ich denke, das bei vielen Kollegen diese Fragestellung auftaucht und hoffe auf einen regen Austausch zu diesem Thema. Die Dämmung wurde übrigens ohne vorhergehende Beratung durchgeführt. Auf das Schimmelproblem wurde ich erst nach der Modernisierung angesprochen. Natürlich gibt es jetzt Uneinigkeiten zwischen Vermieter und Mietern.

Ich freue mich auf weitere Beiträge!

Gruß
PAUL

[gebpb]

Hallo Paul,
um diese Schimmelbildung besser eingrenzen zu können, würde ich dem Vermieter vorschlagen, dass er für min. 14 Tage ein Datenlogger (nach Rücksprache mit dem Mieter) in der Whg aufstellt / aufhängt. Bei der Auswertung der Daten können die Temperaturverhältnisse dargestellt werden. Wenn z. B. Lufttempertur zur Luftfeuchte nicht im Einklang stehen, könnte das Rückschlüsse auf das Lüftungsverhalten aufzeigen und mit dem Mieter durchgesprochen werden.
http://www.bine.info/hauptnavigation/pu ... giesparen/
Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen!
Grüße
gebpb