KfW Energieeffizienzhaus 70 durch Variation der Anlagentech.

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mkl
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KfW Energieeffizienzhaus 70 durch Variation der Anlagentech.

Beitrag von mkl » 2010-05-22 12:53:10

Hallo Kollegen,

ich habe z.Zt. ein folgendes Problem, das ich Euch nun zu beschreiben versuche, in der Hoffnung von Euch weiere Anregungen, Vorschläge bekommen werde.

Aufgabenstellung:
- 6 freistehende Wohngebäude mit jeweils etwa 28 Wohnungen
- Die Neubauten sollen den KfW Energieeffizienzhaus 70-Standard erreichen.
- Kennwerte für z.B. ein Gebäude: Heizwärmebedarf ca. 40.000 kWh/a; TWW 14.500 kWh/a

Lösungskonzepte:

Konzept 1)
Alle Gebäude werden über ein Nahwärmenetz mit BHKW/Solarthermie (nur 200 m²)/Brennwerttherme als Spitzenlastkessel versorgt. Solarthermie deshalb, weil der Bauherr nach aussenhin etwas für sein Image tun will.
Konzept 2)
Die Gebäude werden einzeln energetisch autark zu betrachten. D.h. in den jeweiligen Dachgeschossen werden Brennwertkessel entsprechender Leistungen und dazu benötige Solarfläche mit Heizungsunterstützung installiert, damit den geforderten Baustandard erreicht wird.

Konzeptbewertung:

Zu Konzept 1): Generell mit diesem Anlagenkonzept kann das def. Ziel erreicht werden. Problem: Das Nahwärmenetz muss entsprechend aufgebaut werden. Hohe Investitionskosten und Verteilungsverluste im Erdreich.

Zu Konzept 2): Hierbei besteht das größte Problem bzw. größte Unsicherheit die Anlagentechnik richtig wieder abzubilden.
Möglichkeit 1:
Eingabe des solaren Deckungsgrades von 80% unter der Registerkarte Anlagentechnik/Heizungsbereich/mit der Heizungsunterstützung. Im Bereich Warmwasserversorgung habe ich nichts über Solar eingegeben. Ergebnis: def. Ziel wurde erreicht mit abgeschätzter Solarfläche ca. 100 m².

Möglichkeit 2:
Im Heizungsbereich: 30% solarer Deckungsgrad mit Heizungsunterstützung. Im Warmwasserversorgungs-Bereich habe ich 70%tigen solaren Deckungsgrad eingegeben. Ergebnis: Ebenfalls wurde das def. Ziel erreicht, mit allerdings nur 50m² Solarfläche (also rund die Hälfte wie unter Möglichkeit 1).

Fragen:
1) Welche Vorgehensweise ist richtig: Möglichkeit 1 oder 2 ? Denn der Unterschied an erforderlichen Solarflächen ist sehr groß !!!
2) Ist ein gesamter solarer Deckungsgrad (für Heizwärme und TWW) von 80% praktisch machtbar ? Ich kenne ein Projekt mit Solar-Nahwärmenetz mit großem saisonalen Speicher. Da erreicht man aber den gesamten solaren Deckungsgrad nur rund 50%.

Ich hoffe, ich habe Euch die Problematik einigermaße klar erläutert.
Ich weiß, die Antwort auf meine Aufgabenstellung kann man nicht so eben aus den Ärmeln schütteln. Aber können vielleicht einige von Euch mir durch Eure Erfahrungen einige wertvolle Tipps und Anregungen geben.

Für Eure Bemühungen möchte ich Euch schon mal im Voraus danken.


Viele Grüße

mkl

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