hinterlüftete Innenwanddämmung


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Tillman
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hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von Tillman » 2010-01-04 13:19:58

Hallo und ein frohes neues Jahr zusammen!

ich grüble gerade über der korrekten Eingabe einer etwas eigenwilligen Konstruktion, die ein Beratungskunde von mir in Eigenregie kreiert hat: Er hat die Kellerwände von innen mit verputztem Polystyrol auf einer Holzständekonstruktion gedämmt. Aus Angst vor Schimmel hat er das ganze mit Innenluft hinterlüftet, indem er oben und unten Lüftungsschlitze eingebaut hat, so dass das Holzständerwerk permanent durchströmt wird.

Gebe ich das Bauteil einfach als Gefach ein, mit einer stark bewegten Luftschicht im Aufbau, dann geht der Wärmewiderstand der eigentlichen Außenmauer überhaupt nicht mehr in die U-Wert-Berechnung mit ein. Für eine Belüftung mit Außenluft ja auch durchaus logisch.

Tatsächlich läuft es doch aber hier so ab: Die Innenluft zirkuliert beständig an der Außenwand entlang und wird dadurch gekühlt. Die Innendämmung ist praktisch unwirksam. Sie ganz weg zu lassen erscheint mir jedoch auch unangemessen. Da ja zumindest die Innenbauteiltemperatur und damit das Temperaturempfinden im Raum insgesamt erhöht ist. Außerdem dürfte die Zirkulation an der Außenwand im Vergleich zu einer ganz unverkleideten Wand doch zumindest reduziert sein.

Hatte das Problem schon jemand?

schönen Gruß, Tillman

gebpb
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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von gebpb » 2010-01-04 20:54:41

Hallo Tillman,
auch ein schönes gutes neues Jahr!
Die Konstruktion welche du beschreibst habe ich schon mehrmals angetroffen!
Auch habe ich schon so eine Konstruktion geöffnet, da mein BH über die schlechte Luft im KG insbesondere in dem Schlafraum geklagt hat!
Leider habe ich die Bilder nicht mehr, aber ich kann dir verraten, dass zwischen KG-Wand und vorgestellter Dämmwand (welche ja keine ist) so ziemlich alles schimmlig war! Der Schimmel hatte von der Farbgebung grün über schwarz bis hin zu weiß alles zu bieten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass hinter der Dämmung eine ausreichende Hinterlüftung statt findet und wenn ja, dann zieht es bestimmt wie verrückt an den Füßen! Grins! Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen! Grüße gebpb

Tillman
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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von Tillman » 2010-01-05 13:25:16

Hallo Gebpb,

danke für den Schimmelhinweis. Warme Luft auf kalter Wand, da hilft die Zirkulation wahrscheinlich wirklich wenig.
Trotzdem sollte ich das Ganze für den Ist-Zustand doch zumindest einigermaßen sinnvoll eingeben, um ein aussagekräftiges Modell für die Sanierungsvarianten zu bekommen. Oder würdest Du die Dämmschicht tatsächlich ganz weglassen?

Gruß Tillman

gebpb
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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von gebpb » 2010-01-19 14:54:17

Hallo Tilmann,

den Wandaufbau kannst du ja an/eingeben! Mit der U-Wertberechnung kannst du diesen ja dann auch darstellen und dem BH erklären!
Grüße gebpb

Kuemmerling
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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von Kuemmerling » 2010-01-23 14:16:01

Es gibt Dinge, die sollte man gar nicht erst rechnen, sondern gleich rausreißen ! :o Ich kläre viele Details mit dem BH bevor ich anfange meine Zeit mit Unsinnigkeiten hinter dem PC zu verschenken. :evil:
In einem solchen Fall muss eh saniert werden und eine brauchbare Berechnung bzw. Beratungsunterlage entsteht auf einfache und für den BH verständliche Art und Weise viel unkomplizierter. :roll:

Viele rechnen um des rechnens Willen. :lol: Man kann sich auch tot rechnen :wink:

ibwmko
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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von ibwmko » 2010-01-28 17:51:50

........drumherum rechnen hilft hier nichts mehr, hier ist eindeutige Beratung gefordert.

Hier hilft nur eines : Dem Bauherrn/Eigentümer unmissverständlich klar zu machen, dass er hier den größten bauphysikalischen Unsinn
ausgeführt hat, der obendrein gesundheitliche Schäden der Raumbenutzer nach sich zieht. Ein rechnerischer Nachweis ist hier nicht angebracht.
Die Aussenwand könnte (bei derzeitigen Temperaturen) so stark ausgekühlt sein, dass der Kondensatausfall (infolge Zirkulation der beheizten Innenluft)
zwischen Aussenwand und Innendämmung u.U. zusätzliche Feuchteschäden verursacht die nicht erkennbar sind.
D.h.: "Die genannte Dämmmassnahme fördert und beschleunigt Schäden, die sie gleichzeitig verdeckt "versteckt".
In jedem Falle dem BH schriftlich abraten, diese Massnahme so zu belassen. "Der Berater haftet auch wissentlich der Tatsache,dass....".
Darum in jedem Falle einen Haftungsauschluss vertraglich einbinden und nachweisen, dass die Hinweispflicht als Berater erfüllt wurde.
Schöne Grüsse
IBWMKO

Kuemmerling
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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von Kuemmerling » 2010-01-29 15:01:49

Naja .................. Mitwisserschaft macht Strafbar ? Mag ja sein, aber lass mal die Kirche im Dorf.
Oder machst Du für jedes gerechnete Bauteil einen gesonderten Nachweis über sagen wir Schallschutz ?
Oder gar über veränderte Brandschutztechnische Werte ?
Eigentlich müsste man ja wenigstens die Tauwassersicherheit berechnen, was z. B. bei einer Flachdachkonstruktion soweit gehen würde, dass man dem BH und damit auch dem ausführenden Unternehmer die Funktionsebenen genau vorgeben müsste. Damit wären wir dann beim Thema Dampfbremse, Klimamembran, " Dampfsperre " ................

Man kann wie gesagt auch alles übertreiben ! Wichtig ist bei der Angelegenheit weniger die Rechnerei als die sachkundige Beratung des BH in allen Richtungen des Bauens und Sanierens.
Solange es aber " Malermeister Kleks aus Lack am Fleck " gibt, der mit nem HWK-Siegel meint Energieberatung machen zu können, werden wir hier wohl immer wieder auf solche Themen stoßen.

Na dann :cry: und Hoffen :roll: und durch

Gruß - Ray -

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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von gebpb » 2010-02-01 14:59:31

Hallo Ray,

melde mich noch mal zu dem Thema, immer und immer wieder werden wir solche Heimwerkersanierungen / Renovierungen zu Gesicht bekommen! Aber es ist auch immer mit Bedacht an solch eine Sache ran zu gehen, denn egal wie man sich gegenüber dem BH aüßert, wir machen dann eine geleistete Arbeit schlecht! Es ist nur die Frage wie man das dem BH rüberbringt! Wichtig ist doch, dass der BH versteht, dass solch eine Wand nicht bleiben kann und da habe ich gedacht, dass mit einer Berechnung / Glaserdiagramm das dem BH besser erklärt werden kann (Rückbau)!
Grüße
gebpb

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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von Kuemmerling » 2010-02-01 18:42:03

OK ! So ist es immer BH schonender und der Unternehmer der es verbockt hat, wird nicht gleich ins schlechte Licht gerückt. Ich vertrete natürlich auch die Meinung, das das nicht sein muss ! Ältere Konstruktionen die nicht funktionieren sind halt einmal in der Annahme entwickelt worden das sie was taugen.
Wie war das noch - Luft dämmt ? Wie viele hunderttausende von m² hinterlüftete " Pappfassade " hat man verkauft und geglaubt, das dämmt.
Es gibt leider alte Spezialisten die immer noch nichts von Thermik gehört haben ....................
Irren wir, bleiben wir menschlich ? Oder nein, wir hängen gerne mal an alten Überlieferungen, die meinetwegen der Seniorchef in seine Unternehmerphilosophie über das Verfallsdatum hinaus mitgeschleppt hat. Einfacher ist das – „ Das ham wa immer so gemacht „ oder „ Hab ich so gelernt „ Grusel ...............
Aber sinnvolle Ausführungsempfehlungen die man inzwischen mit drei Mausklicks im Internet nachlesen kann und passende Vergleichsmöglichkeiten zu Hauff dazu vorfindet, kann man doch auch als Handwerker mal ins Auge fassen oder ? – Zumal die Wirkungsbereiche je nach Unternehmerumfeld oft nicht so wahnsinnig umfangreich gestaltet sind. Mit anderen Worten, das „Wenige“ was so mancher im Kopf behalten muss schaffen viele dann auch nicht mal richtig machen.
Kommt also ein wenig darauf an, wer mir da so begegnet und wie oft !
Zuweilen sehe ich mich dann doch genötigt meine bösen Kommentare in die eine oder andere Richtung abzuschießen. – Armer BH :evil:

Naja, lassen wir das mal – Neues Thema :o

Gruß – Ray -

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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von Tillman » 2010-02-05 14:43:05

So, nach all den Komentaren fühle ich mich doch noch einmal veranlasst, mich zu äußern.

Danke für die vielen Beiträge. Eines hätte ich vieleicht im Vorfeld klarer darstellen sollen: Es war von Anfang an klar, dass dieser Aufbau rausfliegen muss, nicht nur wegen der Bauphysik, sondern auch weil wir hier zum Effizienzhaus 85 sanieren und da kann der Aufbau egal wie er gerechnet wird ohnehin nicht bleiben! Und verbrochen hat ihn kein stümperhafter Handwerker, sondern der Bauherr selber.

Eine vernünftige Darstellung des Ist-Zustandes mit allen Bauteilen gehört meiner Meinung nach aber trotzdem ZWINGEND in jede Vor-Ortberatung, weil sich nur auf Basis dessen vernünftige Aussagen über die Wirtschaftlichkeit verschiedener Sanierungsmaßnahmen machen lässt. Die normale Außenwand mit U=1,7W/m²K muss ich ja auch eingeben, obwohl ich genau weiß, dass die nicht so bleiben kann. Das hat nicht mit sinnlosem Totrechnen zu tun sondern mit der BAFA-Richtlinie und dem grundlegenden Prinzip der Wirtschaftlichkeitsberechnungen.


Viele Grüße,

Tillman

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Re: hinterlüftete Innenwanddämmung

Beitrag von Kuemmerling » 2010-02-05 15:47:42

Ja, natürlich !!!!!!!!!!!!!!!!!! Kosten für Abbruchmaßnahmen oder generell Umbaumaßnahmen müssen natürlich kalkuliert werden.
Aber ein Baugerüst wird ja auch nicht energietechnisch bewertet. So würde ich auch nicht das Kunstwerk was der BH da gezaubert hat berücksichtigen.

Bei den Kosten spielt das ganze natürlich eine Rolle, NUR RECHNEN MUSS MAN DEN QUATSCH TROTZDEM NICHT !!!!

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