Liebe Energieberater und liebe Community!
Mein Name ist Nadia, mein Mann und ich wohnen in einem eigenen Haus in der Nähe von Melle. Wir bauen momentan unser Haus um und sind auch in Sachen Strom und Energie dabei, Modernisierungen vorzunehmen. Ich glaube euer Forum ist genau die Quelle, die mir bei meinen Fragen wunderbar helfen kann. Deswegen fang ich gleich mal mit meiner ersten Frage an.
Wir möchten gerne eine Photovoltaikanlage besitzen. Unser Beweggrund ist nicht, für die Einspeisung des Stroms Geld zu bekommen, sondern unabhängiger zu werden. Unser Stromnetz ist hier, etwas abseits von der Stadt, nicht besonders gut und wir hoffen uns dadurch Verbesserungen. Einen Anbieter für Photovoltaik gibt es in Melle, der bereit wäre uns unsere Anlage zu realisieren. Allerdings wissen wir nun nicht, ob wir eine netzgekoppelte oder eine Anlage mit Inselbetrieb umsetzen wollen. Jetzt hoffe ich, dass ihr mir helfen könnt:
1. Ist es möglich, sich mit einer Inselanlage selbst zu versorgen? Also vollständig? Oder ist das zu gutgläubig?
2. Welche Version der Anlage würdet ihr mir empfehlen? Netzgekoppelt oder Inselanlage - und mit welcher Version habt ihr gute Erfahrungen gemacht?
Wäre euch sehr dankbar, wenn ihr TIpps und Meinungen für mich habt. Bevor wir mit der Planung und Konstruktion voll durchstarten, möchten wir gerne Meinungen aus erster Hand hören.
Liebste Grüße und einen schönen Abend liebes Forum,
Die Nadia
Helft mir bitte - meine kleine Photovoltaikanlage
Moderatoren: Administrator, S.Energie
Helft mir bitte - meine kleine Photovoltaikanlage
Zuletzt geändert von Neon am 2013-09-25 22:25:25, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Helft mir bitte - meine kleine Photovoltaikanlage
Hier sollten Sie sich am Besten mit wirklichen Experten zusammentun. Die meisten Energieberater kennen sich nur am Rande mit PV richtig gut aus.
Schauen sie besser mal auf diese Webseite:
http://www.oeko-energie.de/produkte/sol ... elanlagen/
Grüße,
Petros
Schauen sie besser mal auf diese Webseite:
http://www.oeko-energie.de/produkte/sol ... elanlagen/
Grüße,
Petros
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- Beiträge: 97
- Registriert: 2009-05-21 09:28:15
Re: Helft mir bitte - meine kleine Photovoltaikanlage
Hallo, Herr Petros, das ist eine pauschal abwertende Aussage über Energieberater, der ich widersprechen muß!
Richtig ist: nur wenige Energieberater leisten sich ein teures Ertragssimulationsprogramm, da sie ja keine PV-Anlagen verkaufen dürfen!
Nun zur Sache:
Bei vorhandenem Netzanschluß ein autarkes PV-System zu installieren ist totaler Unsinn, da es über 24 Stunden und 365 Tage die gesamte variable Spitzenlast abdecken muß!
Ohne Überdimensionierung plus teure Stromspeicherung in Akkus und dazu erforderlicher Auf-Und Entladeelektronik ist das nicht möglich.
Eine PV-Anlage erzeugt Gleichstrom , der im Wechselrichter netzkonform in 230Volt/50Hz-Wechselstom umgewandelt und ins Netz eingespeist wird.
Über den Tag betrachtet fällt selbst bei vollem Sonnenschein die produzierte Leistung etwa "sinusförmig" an, d.h.bei Sonnenaufgang beginnt sie bei Null, erreicht mittags ihren Höchstwert und endet bei Sonnenuntergang wieder bei Null. Übers Jahr betrachtet sinkt diese Leistungskurve vom Maximum (Juni-Juli) auf ca, 20-10, bei Schneelast sogar Null Prozent ab im Winter(Dezember-Januar)
Wenn Sie die Anlage zum anteilig möglichen Eigenverbrauch netzverbunden installieren lassen, brauchen Sie neben dem Wechselrichter und Einspeisezähler nur einen Hauptzähler mit zwei Zählwerken, eins für Strombezug- und eins für Einspeisungsmessung. Dann wird der selbst verbrauchte Strom vom erzeugten abgezweigt und nur der Überschuß geht ins öffentliche Stromnetz! Wenn Ihre Waschmaschine dann abends 2,3 KW Leistung benötigt, bekommt sie diese weiterhin aus dem Netz!
Um möglichst viel des selbst erzeugten Stroms zu nutzen und dadurch den Strombezug zu minimieren, muß man Großverbraucher wie Waschmaschine, E-Herd und Backofen vorzugsweise tagsüber betreiben.
Bei jetzt möglicher Einspeisevergütung von ca.14 Ct./kWh und gegenüber einem derzeitigen Strombezugspreis von 25-28 Ct/kWh hängt die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage primär an der Höhe des Eigenverbrauchsanteils. Ohne Stromspeicherakkus sind Eigenverbrauchsanteile von 30-40 Prozent erreichbar. Somit ergibt sich bei einem Stromverbrauch von ca. 3500-4500kWh/Jahr je nach Ihrem täglichen Nutzungsprofil eine optimale Anlagengröße im Bereich von ca. 3-8 kWp!
Der Jahresertrag von PV-Anlagen liegt im Süden Deutschlands bei etwa 1000kWh/kWp (kWp Ist die Nenn-oder Maximalleistung der Anlage= Maß für die Anlagengröße!)
Mit freundlichem Gruß
heizerhermann
Richtig ist: nur wenige Energieberater leisten sich ein teures Ertragssimulationsprogramm, da sie ja keine PV-Anlagen verkaufen dürfen!
Nun zur Sache:
Bei vorhandenem Netzanschluß ein autarkes PV-System zu installieren ist totaler Unsinn, da es über 24 Stunden und 365 Tage die gesamte variable Spitzenlast abdecken muß!
Ohne Überdimensionierung plus teure Stromspeicherung in Akkus und dazu erforderlicher Auf-Und Entladeelektronik ist das nicht möglich.
Eine PV-Anlage erzeugt Gleichstrom , der im Wechselrichter netzkonform in 230Volt/50Hz-Wechselstom umgewandelt und ins Netz eingespeist wird.
Über den Tag betrachtet fällt selbst bei vollem Sonnenschein die produzierte Leistung etwa "sinusförmig" an, d.h.bei Sonnenaufgang beginnt sie bei Null, erreicht mittags ihren Höchstwert und endet bei Sonnenuntergang wieder bei Null. Übers Jahr betrachtet sinkt diese Leistungskurve vom Maximum (Juni-Juli) auf ca, 20-10, bei Schneelast sogar Null Prozent ab im Winter(Dezember-Januar)
Wenn Sie die Anlage zum anteilig möglichen Eigenverbrauch netzverbunden installieren lassen, brauchen Sie neben dem Wechselrichter und Einspeisezähler nur einen Hauptzähler mit zwei Zählwerken, eins für Strombezug- und eins für Einspeisungsmessung. Dann wird der selbst verbrauchte Strom vom erzeugten abgezweigt und nur der Überschuß geht ins öffentliche Stromnetz! Wenn Ihre Waschmaschine dann abends 2,3 KW Leistung benötigt, bekommt sie diese weiterhin aus dem Netz!
Um möglichst viel des selbst erzeugten Stroms zu nutzen und dadurch den Strombezug zu minimieren, muß man Großverbraucher wie Waschmaschine, E-Herd und Backofen vorzugsweise tagsüber betreiben.
Bei jetzt möglicher Einspeisevergütung von ca.14 Ct./kWh und gegenüber einem derzeitigen Strombezugspreis von 25-28 Ct/kWh hängt die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage primär an der Höhe des Eigenverbrauchsanteils. Ohne Stromspeicherakkus sind Eigenverbrauchsanteile von 30-40 Prozent erreichbar. Somit ergibt sich bei einem Stromverbrauch von ca. 3500-4500kWh/Jahr je nach Ihrem täglichen Nutzungsprofil eine optimale Anlagengröße im Bereich von ca. 3-8 kWp!
Der Jahresertrag von PV-Anlagen liegt im Süden Deutschlands bei etwa 1000kWh/kWp (kWp Ist die Nenn-oder Maximalleistung der Anlage= Maß für die Anlagengröße!)
Mit freundlichem Gruß
heizerhermann